Montag, 7. Oktober 2013

Wer wie der Autor dieser Zeilen im steirischen Weinland geboren wurde, wuchs mit der Klapotetz auf - akustisch und optisch. Am Jakobitag, gegen Ende Juli, wenn der »Bauernherbst« beginnt, wird sie aufgerichtet und losgelassen. Wein wird ausgeschenkt, gesungen wird. Ihr Bild, vor allem aber ihr Geklapper begleitet dann geraume Zeit das Leben derer, die sie hören wollen, die ihrem Spiel verfallen sind. Unregelmäßig tönt sie, zu unterschiedlichen Zeiten. Tag und Nacht aber, auf Hügeln und Hängen, im Weingarten, am Waldrand. Wie den Ton beschreiben, der da anschlägt? Musik ist es nicht, mehr ein Ratschen, Klopfen, Rattern, schnell, schneller, dann wieder - durch lange Pausen getrennt - klokk, klongk, klongklong, kluonk, kloungk, klonk …
Wer geschlossenen Auges, bei gutem Wind eine Stunde lang zuhört, wie sie »geht«, der ist gerettet. Man nennt sie die Windmühle, Windg'spiel nenne ich sie jetzt hier. Sie spielt den Wind, der sie spielt, in hölzernen Lauten wider.
-textprobe-

Klalpotetz

1 Kommentar:

  1. Sehr schön geschrieben Mama :-) Ich möchte der Klapotetz auch mal lauschen.

    AntwortenLöschen